Es gibt Filme, die als Meisterwerke durch Filmfestivals weltberühmt und zu Filmklassikern wurden. So geschehen mit Ingmar Bergmans 1957 veröffentlichtem Schwarz-Weiß-Film ‚Das siebente Siegel’. Das schwedische Melodram erhielt 1957 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes den Preis der Jury. Die religiöse filmische Aufarbeitung wurde vielerorts diskutiert und sorgte vor allem in Europa sowohl vom Thema als auch von dessen Umsetzung her für Aufsehen. Ingmar Bergman gelang mit diesem Film und dem Preis aus Cannes der internationale Durchbruch.
Internationale Preise für ein Beziehungsdrama
Zu einem Filmklassiker wurde auch das 1981 bei den Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnete Beziehungsdrama ‚Die bleierne Zeit’ der deutschen Regisseurin Margarethe von Trotta. Der Film war hintergründig politisch und befasste sich mit der deutschen Terroristenszene und den beiden Schwestern Christiane und Gudrun Ensslin. Margarethe von Trotta wurde dafür bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen und dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet, Jutta Lampe und Barbara Sukowa erhielten als beste Darstellerinnen den Goldenen Phoenix.
Die deutsche Regisseurin kam mit dieser hochkarätigen Verfilmung zu weiteren Ehren, die sie international empfahlen. 1981 wurde ihr beim Chicago International Film Festival der Goldene Hugo zuerkannt, im selben Jahr am spanischen Valladolid International Film Festival eine lobende Erwähnung. 1982 folgte der angesehene David di Donatello, ein italienischer Filmpreis, der Margarethe von Trotta für die beste ausländische Regie übergeben wurde. Schließlich kam das Drama auch in Deutschland zu Ehren: 1982 mit dem Deutschen Filmpreis für den besten Film (Margarethe von Trotta) und die beste Darstellerin (Barbara Sukowa). 1989 erhielt Margarethe von Trotta auch den Sonderfilmpreis anlässlich ‚40 Jahre Bundesrepublik Deutschland’.
Weltpremiere einer Literaturverfilmung
Als Thomas Mann 1911 seine Novelle ‚Der Tod in Venedig’ veröffentlichte, dachte niemand darüber nach, was 1971 geschehen würde. In diesem Jahr sorgte Luchino Viscontis gleichnamige große Literaturverfilmung für internationales Aufsehen. Die italienische Produktion feierte am 1. März 1971 in Anwesenheit von Königin Elisabeth II. in London Weltpremiere und wurde zwischen 1971 und 1973 mit verschiedenen internationalen Preisen an die Spitze der Literaturverfilmungen katapultiert.