So wichtig es ist, dass die Filmwissenschaft Dokumentationen und Literatur zu Filmgeschichte und -theorie, Genres und Filmkritik erstellt beziehungsweise verfasst, so wichtig sind auch Archivierung und Ausstellung von Filmplakaten und -postern.
Das Plakatarchiv
Das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main verfügt deshalb über ein Plakatarchiv. Es hat in seinen Beständen ungefähr 40.000 Plakate zu rund 18.000 Filmen. Der Zeitrahmen, auf den sich dieses Archiv bezieht, ist beträchtlich, denn er umfasst Plakate sowohl aus der Stumm- als auch frühen Tonfilmzeit und reicht bis zu heutigen Filmpostern. Das Archiv sammelt vor allem deutsche Plakate und Poster, legt jedoch Wert darauf, Exemplare in seine Bestände zu holen, die ausländischen Produktionen zuzuordnen sind und hierzulande gezeigt wurden.
Im Plakatarchiv des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums werden die jeweiligen Exemplare einerseits für wissenschaftliche Zwecke, andererseits für private Belange zur Verfügung gestellt. So sichert und verwahrt die Einrichtung Original-Plakate. Sie verleiht sie für Ausstellungen, Publikationen oder wissenschaftliche Zwecke. Zudem ermöglicht sie Privatpersonen, Reproduktionen zu bestellen. Der Fundus, auf den das Archiv dabei zurückgreifen kann, bezieht sich auf Werke der renommiertesten deutschen Plakat-Künstlerinnen und -Künstler. Zu ihnen gehören beispielsweise Josef Fenneker sowie das Grafikerpaar Dorthea Fischer-Nosbisch und Fritz Fischer. Auch hat das Plakatarchiv in Frankfurt am Main zur Aufgabe, den Bestand der Exemplare zu erweitern. In diesem Sinn sind Kontakte zu Verleihfirmen oder Plakatkünstlern und -künstlerinnen, Ankäufe aus Schenkungen oder Sammlungen sowie Käufe während bestimmter Auktionen zu verstehen.
Der Kinematheksverbund
Eine weitere Organisation, die sich um die entsprechende Positionierung von Plakaten in der Öffentlichkeit bemüht, ist der Deutsche Kinematheksverbund in Berlin. Er vereint deutsche Filmarchive und Kinematheken unter einem Dach und organisiert gelegentlich Ausstellungen von Filmplakaten oder -postern. Dabei teilen sich die beteiligten Institutionen und Organisationen ihre Arbeit auf. So lud das Filmmuseum Potsdam zwischen den Jahren 1993 und 1994 zu einer Ausstellung und Retrospektive von Stummfilmplakaten aus den Jahren 1905 bis 1925 ein. Hier wurde darauf geachtet, die künstlerisch hochwertige Filmplakatmalerei in den Vordergrund zu stellen.